Island – Tag 9: Bakkagerði & Húsavík
11/2017
Ausnahmsweise gab es kein konkretes Ziel für unseren Tag, nur eine ungefähre Route mit der Hoffnung auf eine schöne Aussicht. Ausgesucht hatte ich den Punkt, den wir auf der Karte markierten aufgrund von Bildern einer Aussicht, die ich im Internet sah – eine Aussicht die wir übrigens nie gefunden haben, aber egal! Wir erklommen mit dem Auto einen Berg um auf der anderen Seite runter Richtung Meer zu fahren. An der Küste entlang fuhren wir dann bis zum Ort Bakkagerði.
Meiner Meinung nach sind die Dörfer und Städte in Island nicht super sehenswert und weit entfernt von dem was ich als schön definieren würde. Ich habe mich nicht weiter darüber informiert, aber die meisten Häuser scheinen so einfach wie möglich gebaut worden zu sein so, dass sie aber noch dem Wetter und anderen Gegebenheiten standhalten könnten. Schön ist das dann eben nicht. Es gibt in Island auch sehr viele verlassene, verfallene Häuser die einfach in der Landschaft stehen. Und auf unserem Weg nach Bakkagerði trafen wir auf ein paar Schafe die ähnlich fertig aussahen. Es mag wohl an Wind und Wetter liegen.
Den Weg zum Aussichtspunkt haben wir nicht gefunden. Eventuell war er auch nur mit einer Wanderung zu erreichen. Stattdessen warfen wir einen Blick auf die Karte und wollten dann weiter über eine Hochlandstrecke nach Húsavík. Wer aufmerksam war könnte jetzt denken „Húsavík? Aber da wart ihr doch schon?!“. Richtig. Es gibt mehrere Orte auf Island die Húsavík heißen. Genauso wie es mehrere Orte gibt die Egilsstaðir heißen. Auf unserem Navi haben wir meistens mit Koordinaten gearbeitet. Das ging ganz gut: mit dem Handy auf Google Maps die Koordinaten raussuchen und mit dem Navi dann mit einer vernünftigen Zeitschätzung navigieren.
Der Weg führte einen hohen Berg rauf, auf der Strecke fuhren wir durch unseren ersten größeren Bach! Die Staße war unwegiger als alles was wir bis zu dem Zeitpunkt gefahren waren, aber hat dafür auch ein bisschen mehr Spaß gemacht, weil die Straße dafür nicht so hart war. Unser Auto begann langsam auszusehen wie ein richtiger Geländewagen, jede Pfütze ein neues Stück hellbraune Farbe. Für 14 Kilometer brauchten wir eine Stunde.
Húsavík war ein sehr überschaubares Örtchen am Ende der Straße. Um nicht zu sagen es bestand aus zwei Häusern und einer Kirche. Dann ging es zurück. Und was wir für eine Aussicht auf dem Berg oben hatten, es war großartig (und verdammt windig als ich ausgestiegen bin um Bilder zu machen). Die Bilder können es nichtmal mit Abstand zeigen, aber die Sonne brach so schön durch die Wolken. Ich liebe es ja wie dramatisch Licht und Wolken sein können und wenn ich die Wahl hätte würde ich eine Wolkendecke jederzeit einem blauen Himmel vorziehen.
Zurück über einen weiteren Berg, der oben komplett in einer Wolke lag durften wir noch einen beeindruckenden Ausblick genießen als wir ein Stück weiter runter kamen. Die Rückfahrt war für mich ein einziges Staunen darüber wie viel besser so ein Himmel die Welt aussehen lässt. Es verhält sich dort auch einfach so anders als hier.