athazagoraphobia

„Nett hier.“

Nachdem wir Samstag mittag in Berlin ankamen und unser Gepäck ins Hotel gebracht hatten, machten wir uns auf den Weg um etwas zu essen. Wir mussten lachen, als wir in einem leckeren asiatischen Restaurant saßen und direkt ein Bus vorbei fuhr auf dem stand: „Nett hier. Aber waren Sie schon mal in Baden-Württemberg?“ Herz­er­wär­mend! Vor allem wenn man tatsächlich aus einer schönen Gegend wie Baden-Württemberg kommt 😀

15. April 2014 - Reichstaggebäude, Berlin

Es war jetzt nicht das erste Mal, dass ich in Berlin war. Es ist sogar noch gar nicht so lange her, dass ich das letzte mal dort war. Allerdings war es zu der Zeit Winter, also ein ganz schlechter Zeitpunkt um durch die Stadt zu streifen. Davor war ich mal dort, als ich ungefähr dreizehn war, und mein Kopf hat es schon geschafft viele Erinnerungen daran zu komprimieren. Da wir schon in der Nähe des Reichstags waren machten wir einen ausgiebigen Spaziergang durch das Regierungsviertel.

Als das Wetter zu zog und es spürbar kälter wurden traten wir den kurzen Rückweg zum Hotel an. Allerdings nicht ohne einen Abstecher zum Sony Center, das auf dem Rückweg lag. Wir waren im relexa Hotel Stuttgarter Hof, das in der Nähe vom Anhalter Bahnhof liegt, was den Weg zum Hauptbahnhof auf ungefähr zehn Minuten beschränkte. Zum Alexanderplatz waren es dann auch nur ein paar Minuten mehr.

15. April 2014 - U-Bahn, Berlin

Da wir bei unserem Hotelaufenthalt kein Frühstück dabei hatten mussten wir uns Sonntagmorgen erst mal auf die Suche danach machen. Da man ja nicht alle Tage in Berlin ist und es sich auch mal gut gehen lassen möchte waren unsere Ansprüche relativ hoch 😛 Das eigentliche Ziel waren Waffeln. Vorbei am Berliner Konzerthaus fanden wir über Foursquare das durchaus gut bewertete „Chipps“. Ein kurzer Blick auf die Karte war überzeugend. Und obwohl sehr viel reserviert war konnten wir einen Platz ergattern.

Berlin kommt seinem Ruf, dass vieles bio, vegetarisch oder vegan ist wirklich nach. Es war fast lächerlich, wie viele Klischees Berlin erfüllt. Aber natürlich ist es im großen und ganzen bewundernswert, wenn sich eine Stadt wandelt. Außerdem kam es uns natürlich gelegen, dass an jeder Ecke etwas vegetarisches zu finden war, da mein Freund Vegetarier ist. Ich bekam also leckere Pancakes mit Ahornsirup und Obstsalat zum Frühstück und mein Freund vegetarischen, gebratenen Schinken (war nicht mal schlecht) und Rührei.

Wegen dem windigen, kalten Wetter schrie alles danach eine kleine Pause im Hotel einzulegen. Gegen Nachmittag fuhren wir noch zum Alexanderplatz und trafen uns daraufhin mit einer alten Freundin meines Freundes, die seit ein paar Jahren in Berlin wohnt. Sie zeigte uns noch den ach so schönen Görlitzer Park, der einem dann nochmal die Schattenseite der Stadt deutlich macht.

15. April 2014 - Sony Center, Berlin

Abends begaben wir uns schön in Abendgarderobe zum Tempodrom um das zu tun, wofür wir hauptsächlich nach Berlin gekommen waren: Die Distant Worlds Philharmoniker anschauen. Es war wirklich unglaublich gut und stellenweise wirklich traurig (im positiven Sinne). Sie haben viele Stücke gespielt, die mir gut gefallen und haben sogar ein Stück gespielt, dass wie eine kleine Oper war. Dafür mussten extra Opernsänger auf die Bühne. Über dem Orchester war eine große Leinwand angebracht auf der passende Szenen aus Final Fantasy gezeigt wurden.

Vor der Zugabe kam Nobuo Uematsu auf die Bühne, der als Gast dabei war. Er, als Komponist der meisten Stücke (ich weiß nicht genau was alles, aber bestimmt um die 95%), pfiff – sehr bemüht nicht direkt in Gelächter auszubrechen – die Final Fantasy Victory Melodie. Das war wirklich sehr süß! Überhaupt haben die beiden, der Dirigent Arnie Roth und Uematsu, einen so sympathischen Eindruck gemacht. Diese Freude mit der alles ablief sprang direkt auf mich über.

Gestern ging es dann wieder zurück nach Köln. Übrigens waren wir beide relativ froh wieder in Köln zu sein. Neben Berlin wirkt Köln auf einmal schön klein und nicht so Touristen überlaufen. Zusammenfassend: Ein sehr schöner Ausflug in die Hauptstadt, der einen überwiegend positiven Eindruck hinterlassen hat. Neben den negativen Aspekten wie die Einstellung mancher Menschen und der Kriminalität, gibt es doch einige schöne Plätze die unsere Hauptstadt gut vertreten. Und ich wette, wenn man dort wohnt, und sich dort wohl fühlt, ließen sich noch etliche gute Punkte aufzählen. Als Tourist kennt man ja nur die halbe Wahrheit 😉

Got something to say?

Mail to mail@athazagoraphobia.blog