Island – Tag 13: Landmannalaugar
11/2017
Die Wettervorhersage war meistens recht zuverlässig, also wussten wir ungefähr, dass wir einen regenfreien gefolgt von einem wahrscheinlich eher regnerischen Tag vor uns hatten. Da wir für’s erste auch genug von Touristen hatten wollten wir den Tag nutzen und ein Stück ins Hochland, nach Landmannalaugar fahren. Wenn ich vor meinem Islandurlaub von einem Ort viel gehört habe, dann war es Landmannalaugar.
Die Route sollte uns über eine Hochlandstraße aus Richtung Westen dorthin bringen. Es gab auch noch eine angeblich leichtere, dafür sandigere Straße vom Norden kommend. Die Straße war super, geduldig mussten wir nur sein, als eine Herde Pferde abgetrieben wurde, welche die Straße kreuzte.
Besonders gut fanden wir den VW T1 der sich auf die Piste gewagt hatte und ein deutsches Kennzeichen trug. Apropos deutsches Kennzeichen. Wir wussten, dass irgendwo auf dieser Straße eine Furt kommen würde, und wir wussten auch, dass wir sie vielleicht nicht durchfahren können und umkehren müssen je nachdem wie tief sie ist. Und so kamen wir zu jener Furt die auf den ersten Blick echt groß aussah. Wir stiegen aus und schauten uns die Sache an. Beunruhigend fanden wir das deutsche Kennzeichen, das bereits an einer Stelle in der Furt lag.
Hinter uns fuhr aber eine Frau mit dem gleichen Mietwagen wie wir. Sie machte den Eindruck als wüsste sie was sie tut und setzte auch direkt an um durch die Furt zu fahren. Da sie heil rüber kam machten wir ihren Weg einfach nach und konnten unsere Fahrt fortsetzen.
Es wir beim Landmannalaugar immer von „bunten Bergen“ gesprochen und einer farbenfrohen Landschaft. Und man sieht Bilder und denkt sich „Oh, ja, das sieht nett aus.“ – aber so richtig begriffen hab ich es erst, als ich dort war. Ich konnte den Finger gar nicht mehr vom Auslöser nehmen.
Wenn man nach Landmannalaugar kommt kann man vorne parken und muss dann nicht durch die zwei Furten fahren die es dort noch gibt. Ich hätte mir dort eine Karte der Wanderwege gewünscht wie es sie in Dimmuborgir gab. Wir wussten nicht so recht wo es lang ging und wanderten einfach mal los.
Steinlandschaft mit schwarzen, teilweise glänzenden, moosbedeckten Steinen. Dann auf einmal Dampf und Schwefelgeruch. Kräftig unterschiedlich gefärbte Berge in der Ferne. Weite Flächen mit Gras. Es gab alles.
An einem Punkt wussten wir nicht genau weiter. Das Schild, das dort stand war nicht gerade hilfreich. Es war schon so spät, dass die Sonne begann hinter dem Berg zu verschwinden. Schade, denn wir hätten noch wesentlich weiter gehen und steiler aufsteigen können. Mein Freund wollte den Weg zurück gehen den wir gekommen sind. Aber nicht mit mir… wir folgten also einem neuen Weg, der den Eindruck machte als Rundweg das zu beenden was wir gestartet hatten.
Der Weg den wir gewählt hatten wurde sehr schnell sehr steinig (große Steine). Da war nichts mehr mit gut erkennbarem Pfad. Aber zugegeben, mir hat das ziemlich Spaß gemacht.
Danach kamen wir zu einem kleinen Bach und der Weg wurde wieder einfacher. Zum Schluss gab es noch ein paar kupfergrüne Felsen. Ich glaube ich habe noch nie zuvor so ein perfektes Kupfergrün gesehen. Leider ist auf meinen Bildern davon nicht wirklich etwas übrig geblieben. Um die Ecke lag dann auch der Ausgangsort unserer „Wanderung“. Wir fanden dann noch eine Wanderkarte auf der man sehen konnte, dass unsere Runde, so groß sie uns auch vorkam, ziemlich klein war.
Mit uns verschwand dann auch das gute Wetter. Zurück ging es über eine andere Straße die nun ebenfalls in meinen „Top 3 der schlechtesten Straßen auf denen wir in Island gefahren sind“ gelandet ist, eingestiegen auf Platz 2.
Wir versuchten uns nachts nochmal an ein paar Nordlichtern dir wir geduldig jagten. Aber auch an jenem Abend kam ich quasi mit leeren Händen zurück. Zu wenig Licht, zu lange Belichtet, zu kleiner Ausschnitt.