Island – Tag 4: Hraunfossar & Kaldidalur
10/2017
Auch nicht gerade ein unbeliebtes Ziel für Touristen, und unser Ziel für den Tag, war Hraunfossar. Zur Abwechslung mal ein Wasserfall! Ha-ha, war ein Witz, entschuldigung…
Dennoch, der Unterschied zwischen „Touristenattraktionen“ und einfachen Sehenswürdigkeiten ist, dass Touristenattraktionen leicht zu erreichen sind (keine Schotterstraßen und erstrecht keine Hochlandpisten) und die Wege vor Ort sehr leicht zu begehen. Da könnte quasi jeder hin. Auch in Jogginghose und einfachen Schuhen. Und was so einfach zu haben ist, ist gut besucht. Dadurch hat man dann auch meist Plattformen und Wege mit etlichen Menschen. Davon wird es spätestens am Schluss, als wir im Süden waren, noch ein paar Eindrücke geben.
Apropos Jogginghose – ich muss irgendwie einen Trend oder heißen Tipp verpasst haben – es liefen gut 80% aller Touristen mit diesen enganliegenden Sporthosen rum. Klar, es ist eine Sporthose, davon würde ich mir auch erwarten, dass sie zum Beispiel schnell wieder trocknet und schön atmungsaktiv ist. Ich kann mir aber nicht unbedingt vorstellen, dass sie allzu warm gibt und allgemein sonderlich resistent ist. Vielleicht habt ihr ja eine Ahnung was es damit auf sich hat. Ich für meinen Teil hatte ein paar gute Jeans dabei.
Nun aber zum Wasserfall. Das kleine Gebiet hat einmal den Hraunfossar und dorthinführend den Barnafoss. Wie angedeutet konnte man auf guten Wegen alles erkunden. Es ist schwer mit Bildern zu verdeutlichen wie groß und breit gefächert dieser Wasserfall in der Realität eigentlich ist.
Wir hatten also unser Tagesziel erreicht und es war gerade mal 13 Uhr. Aus Gründen dachten wir, dass würde eventuell länger gehen und uns auch länger beschäftigen. Aber kein Problem. Wir breiteten unsere Karte aus, suchten uns eine Route und machten uns auf den Weg, ein Stück weiter ins Land. Es ging entlang an dem Fluss, aus dem der Barnafoss entspringt, der sich weiter und weiter in viele kleinere Flüsse aufteilt.
Ziemlich schnell änderte sich dann auch der Straßenbelag von Asphalt zu Schotter. Wir begaben uns nach Kaldidalur was übersetzt kaltes Tal heißt. Ein Stück weiter konnte man dann auch die ersten weißen Bergspitzen sehen und kurz darauf erkennen, dass man auf einen Gletscher zufährt. Ich denke es war Langjökull (so wörtlich übersetzt „langer Gletscher“). Wir mussten auf dem Weg ins kalte Tal aber erstmal kurz unser Auto abstellen um ein paar Schritte zu gehen und die Aussicht zu genießen.
Mein Freund hörte irgendwo Wasser, also sind wir über die Hügel gestolpert um nach nicht allzu langer Zeit eine Schlucht mit Wasserfall zu finden. Fast Interessanter als das Tagesziel, das wir hatten.
Wir dümpelten auf der Steinstraße so vor uns her. Außnahmsweise änderte sich die Landschaft nicht ständig um uns herum. Einmal gab es die Möglichkeit Richtung Gletscher abzubiegen, aber wir waren uns sehr unsicher darüber, wie lange der Weg tatsächlich sein könnte und blieben daher auf der Straße auf der wir waren.
Irgendwann wurde es dann wieder etwas grüner und wir kamen an eine Kreuzung an der wir uns entscheiden wollten ob wir noch einen Abstecher nach Þingvellir machen wollen.
Der Blick auf die Uhr ließ uns staunen – wir waren wesentlich länger unterwegs als wir dachten. Alleine der Weg durch das Tal dauerte bereits drei Stunden (!!). Spätestens hier wussten wir, dass andere Tagesziele gegebenenfalls auch länger dauern könnten als wir dachten. Immerhin schien unser Navigationsgerät recht zuverlässig zu funktionieren, was das berechnen der zu fahrenden Zeit angeht. Anders als Google übrigens, das schön so tut als wären alle Straßen geteert (wenn es sie überhaupt findet) und somit absolut unbrauchbar ist für die Routenplanung auf Island!
Wir fuhren also nicht weiter, runter nach Þingvellir, sondern schlugen eine andere Straße ein um zurück zu unserem Ferienhaus zu gelangen. Zwischen uns und dem Ferienhaus lag noch ein Zwischenstop an einem Aussichtspunkt und zillionen Schafe. Ja, sie sind überall.
Später, nach dem Essen, haben wir noch einen kleinen Verdauungsspaziergang von unserem Ferienhaus aus gemacht, wovon ich ein paar Handybilder zu zeigen habe. Eine sehr entspannte Art den Tag abzuschließen.