Sport ist ihr Hobby
01/2015
Vor genau einem Jahr marschierte ich ins Fitnessstudio um die Ecke um meine Mitgliedschaft anzutreten, was ich nach zwei Probetrainings für eine ausgesprochen gute Idee hielt. Heute bin ich davon überzeugt, dass es tatsächlich eine gute Idee war. Es war kein Neujahrsvorsatz, ich wollte das schon immer Mal machen, mich in einem Fitnessstudio anmelden. Wir wissen ja alle, das Anmelden ist nicht der schwere Teil – der harte Part ist es dabei zu bleiben und sich nicht davor zu drücken. In Anbetracht dessen, dass ich im Grunde ein fauler, gemütlicher Mensch bin war ich anfangs noch leicht skeptisch der Sache gegenüber. Dabei zu bleiben war allerdings einfacher als ich dachte!
Das Fitnessstudio ist nicht mal drei Minuten von mir entfernt, nicht zu groß, mit netten Mitarbeitern und gutem Service. Ja, etwas teurer als die großen Hallen, die mit ihren Angeboten locken, aber wie gesagt. Und dazu die Möglichkeit sämtliche Kurse, das Schwimmbad und die Sauna zu nutzen. Außerdem ist es schon die halbe Miete wenn man sich nicht einreden kann, dass der Weg dorthin umständlich ist und man es direkt lassen kann. Die Voraussetzungen stimmten also.
Nachdem ich mir angewöhnt hatte mir Zeit für Sport zu nehmen fiel es überraschend leicht. Nicht nachdenken, einfach machen. Natürlich fallen einem sonst tausend Gründe ein zu Hause zu bleiben. Das hatte ich ein paar Mal als ich ein oder zwei Wochen wegen Krankheit meine Planung nicht einhalten konnte und dann wieder hin musste. Hat man zu lange Pause vergisst man wie gut einem Sport eigentlich tut und sieht es plötzlich in einem anderen Licht. Tatsächlich erfüllte sich für mich das Klischee, dass Sport hilft auszuschalten wenn ich gestresst bin (auch wenn man vor der Stressquelle selbst leider nie weglaufen kann).
Zum Glück bin ich jemand, der sich in Fitnessstudios wohl fühlt (zumindest in diesem). Ich finde es wesentlich unterhaltsamer beim Ausdauerpart meines Trainings auf dem Crosstrainer das Fernsehprogramm zu verfolgen als jeden dritten Tag im selben Park eine Runde zu drehen. Für schöne Landschaften extra aus der Stadt raus zu fahren wäre schon wieder zu viel Aufwand. Das erste halbe Jahr schaffte ich es gut drei bis vier Mal die Woche zum Sport zu gehen, aktuell beschränkt sich der Spaß aber meistens auf zwei Tage die Woche. Gut genug. Hauptsache ich werde durch den Sport trotz meiner ständigen Arbeit am Computer und meinem Kellerkindverhalten am Wochenende nicht zur Kartoffel.
Einer der besten Momente war, als ich nach den ersten paar Monaten eine Körpermessung hatte, die mit einer Messung vom Anfang verglichen wurde, und sich die ersten Erfolge abzeichneten. Auch gut ist natürlich, wenn man selbst merkt, dass sich die eigene Haltung verbessert. Selbst wenn man im Fitnesstudio auch nur 5kg mehr auflegt fühlt es sich ziemlich gut an, dass man seine Leistung etwas steigern konnte.
Hat man den Sport hinter sich lässt sich mit dem restlichen Abend zwar nicht mehr so viel anfangen, aber es ist wunderbar, wenn man später frisch geduscht und hundemüde ins Bett fällt und weiß man hat an dem Tag zumindest etwas geschafft 🙂